Sergei Aschwanden

Schweizer Judoka

Erfolge/Funktion:

Olympiadritter 2008

WM-Zweiter 2003

WM-Dritter 2001

Europameister 2000 und 2003

* 22. Dezember 1975 Bern

Internationales Sportarchiv 13/2009 vom 24. März 2009 (fh),

ergänzt um Meldungen bis KW 26/2023

Ein farbiger Schweizer mit einem russischen Vornamen – das ist selbst im ohnedies exotischen Judosport eine seltene Mischung. Sergei Aschwanden, der Sohn eines aus dem Kanton Uri stammenden Vaters und einer kenianischen Mutter, arbeitete sich zum größten Schweizer Kämpfer seit dem 1980er Olympiasieger Jörg Röthlisberger hoch und krönte seine Karriere zum Abschluss 2008 mit einer olympischen Bronzemedaille. Mit seinen Erfolgen streifte der WM-Zweite und –Dritte sowie zweimalige Europameister den Ruch des "ewiges Talents" und selbst ernannten "Partyvogels" (NZZ, 23.5.2000) ab. "Du musst ein bisschen arrogant sein" (Münchner Merkur, 12./13.9.1998), sagte er einmal. Als seine Stärken galten die Physis sowie Beweglichkeit und seine hohe Selbstdisziplin. Wolle man etwas erreichen, so seine Devise, dann müsse man "eine professionelle Einstellung haben und professionell trainieren" (Judo Sport Journal, 2/1999).

Laufbahn

In seinem neuen Waadtländer Heimatort Bussigny-près-Lausanne am Genfer See, wohin seine Familie mit dem Siebenjährigen gezogen war, widmete sich Sergei Aschwanden auf Anraten seines Vaters zunächst neben dem Judo mehreren Sportarten. Mit seinen Kameraden ...